Ich versuche oft, das Sprachenlernen mit anderen Tätigkeiten zu kombinieren. Warum nicht etwas in der Fremdsprache lesen, was man sowieso gerne liest? Warum nicht etwas in der Fremdsprache als Video sehen, was man sowieso gerne sehen möchte?
Anfang Juni stöberte ich mit diesem Gedanken wiedermal bei Ebay und fand dort ein Angebot für gut 30 brasilianische Enten-Hefte für 20€. So viele tolle – teilweise auch für mich neue – Geschichten von Carl Barks! Die Hefte sind zwar aus den 1960ern und nicht mehr ganz stabil, aber was soll’s. Im Gegensatz zu O aprendiz de morte (womit ich noch nicht fertig bin) ist die Sprache auch deutlich einfacher für mich. (Ach!?)
Einige interessante Sachen für andere Enten-Liebhaber:
- Onkel Dagobert heißt Tio Patinhas – wörtlich Onkel Entchen. Meistens wird das Tio (Onkel) im Text weggelassen und ich lese dann jedesmal, wenn er sich vorstellt „Hallo, ich bin Entchen.“
- Onkel Donald heißt Tio Donald – also genauso wie im Deutschen.
- Tick, Trick und Track heißen Huguinho, Zézinho und Luisinho. Häh? Daran werde ich mich nie gewöhnen.
- Die Panzerknacker heißen Os Irmãos Metralha – wörtlich Die Kartätschenbrüder. Das Wort Kartätsche kannte ich vorher auch nicht: Das ist eine Schrotladung der Artillerie.
- Gundel Gaukelei heißt Maga Patalójika – das ist ein Wortspiel, das ich bisher noch nicht richtig übersetzt bekommen habe. Es geht in die Richtung von „Magierin des Zaubers“; allerdings hat der Beginn des Nachnamens auch Ähnlichkeit mit Patópolis (Entenhausen; wörtlich: Entenstadt) oder pata (Pfote, Klaue) und -lójika nach dem Suffix -logisch. Manchmal denke ich beim Nachnamen auch an pathologisch. (Warum nicht endlich mal die sicherlich schlechter geschützte Nummer Eins von McMoneysac klauen?) Ich grübele weiter.
- Daniel Düsentrieb heißt Professor Pardal – wörtlich (Professor | Lehrer) (Spatz | Sperling).
Wie schön! Ich werde in Brasilien bestimmt einige Kilogramm Entenhefte exportieren. Hoffentlich finde ich dort auch Werke von Don Rosa.