Ein Pho­nem ist ein mini­ma­les akus­ti­sches Ele­ment, dass die Bedeu­tung eines Wor­tes angibt. Bei­spie­le dafür sind:

  • rua ./. lua (Stra­ße ./. Mond)
  • dedo ./. dado (Fin­ger ./. Würfel)
  • mata ./. pata (Wald ./. Pfote)

Mit pho­ne­ti­schen Ände­run­gen in Wör­tern kann man als Dich­ter schön spie­len. Betrach­ten wir uns fol­gen­de schö­ne Sere­na­te von Cas­sia­no Ricar­do:

Lua
morta
Rua
torta
Tua
porta

Pho­ne­me dür­fen nicht mit Buch­sta­ben ver­wech­selt wer­den, durch die sie aus­ge­drückt wer­den. Ein Pho­nem ist ein Laut, wäh­rend ein Buch­sta­be ein gra­phi­sches Zei­chen ist. Meh­re­re Buch­sta­ben kön­nen ein Gra­phem bil­den, also die kleins­ten bedeu­tungs­un­ter­schei­de­nen Buch­sta­ben­kom­bi­na­tio­nen einer Spra­che. Wör­ter kön­nen eine unter­schied­li­che Anzahl von Buch­sta­ben und Pho­ne­men haben, zum Beispiel:

WortPho­nemBuch­sta­ben
hora3 (o‑r-a)4
hoje3 (o‑j-e)4
homem4 (ho-m-e‑m)5
can­to4 (ca-n-t‑o)5
tem­po4 (te-m-p‑o)5
cam­po4 (ca-m-p‑o)5
sótão4 (s‑o-t-ão)5
dimen­ção5 (di-me-n-ç-ão)8

Bestimm­te Pho­ne­me kön­nen durch meh­re­re Gra­phe­me aus­ge­drückt wer­den. Zum Bei­spiel kann im Por­tu­gie­si­schen das Pho­nem /s/ (wie in nass; nicht wie in Sah­ne) reprä­sen­tiert wer­den durch ein S (wie in pensar), C (cedo) (die­se bei­den sind etwas wei­cher), ein Ç (preço), SS (passo), u.a.

(Rand­be­mer­kung: Schö­ner Spruch zum Üben: pas­so á pas­so (Schritt für Schritt).

Bestimm­te Buch­sta­ben kön­nen meh­re­re Pho­ne­me auf ein­mal reprä­sen­tie­ren. Zum Bei­spiel kann (kann!) der Buch­sta­be X zwei Pho­ne­me reprä­sen­tie­ren, wie in taxi = /táksi/. Das ist aber ein Fremd­wort und eher die Aus­nah­me. (Nor­ma­ler­wei­se spricht man das X wie in pexe = /pe-sch‑e/ aus.)

Eini­ge Buch­sta­ben reprä­sen­tie­ren kein Pho­nem (wie zum Bei­spiel /h/) und wer­den also nicht aus­ge­spro­chen. Sie die­nen jedoch zur schrift­li­chen Unter­schei­dung von Wör­tern (wie in à != há != a [hier­bei wird à und há gleich aus­ge­spro­chen]). Sie kön­nen auch eine beson­de­re Aus­spra­che anzei­gen. Zum Bei­spiel zei­gen die Buch­sta­ben m und n inner­halb von Wör­tern an, dass ein vor­an­ge­gan­ge­ner Vokal nasal aus­ge­spro­chen wird (campo, tempo, canto, usw.)