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Tag: Maranhão

(Deutsch) Barreirinhas und Atins. Unangenehme Orte an sehr angenehmer Wüste. Teil 1

Desculpe-nos, mas este tex­to esta ape­n­as dis­poní­vel em Deutsch. For the sake of view­er con­ve­ni­ence, the con­tent is shown below in the alter­na­ti­ve lan­guage. You may click the link to switch the acti­ve language.

Im vor­letz­ten Bei­trag ging es um die Len­çois Maran­hen­ses, die Wüs­te Bra­si­li­ens. So schön sie auch ist, Infra­struk­tur gibt es dort natür­lich über­haupt nicht. Des­we­gen muss man sich in einem der Orte in unmit­tel­ba­rer Nähe einquartieren.

Barreirinhas

Der größ­te Ort (!= groß) in der Nähe heißt Bar­reirin­has. Der Ort lebt fast kom­plett vom Tou­ris­mus. Und da Tou­ris­ten die ein­zi­gen sind, mit denen man Geld ver­die­nen kann, wer­den sie auch gejagt.

Wir fuh­ren in einem der vier täg­lich ver­keh­ren­den Bus­se aus São Luíz, der Haupt­stadt des Bun­des­staa­tes Maran­hão, nach Bar­rer­in­has.  Ab dem Orts­ein­gang began­nen Motor­rä­der, den Bus zu beglei­ten. Des­sen (Bei-) Fah­rer schau­ten sich genau die Pas­sa­gie­re des Bus­ses an und ver­such­ten mit jedem, der halb­wegs nach Aus­län­der aus­sah, Blick­kon­takt auf­zu­bau­en und über Papp­schil­der bereits ers­te Ange­bo­te zu kom­mu­ni­zie­ren. Als der Bus an einem zen­tra­len Platz an sei­ner End­sta­ti­on ange­kom­men war, waren es gut 10 Motorräder.

Beim Aus­stieg muss­ten die Pas­sa­gie­re durch einen Trau­be an sehr selbst­be­wuss­ten „Ver­käu­fern“. Und ich und mei­ne Beglei­tung aus Mün­chen waren in die­sem Bus auch noch die ein­zi­gen Tou­ris­ten. (Es war Neben­sai­son, als wir im März da waren.)

Naja, letzt­end­lich haben wir auch das über­stan­den. Aber ange­nehm war das nicht. Der Ort an sich hat auch wirk­lich nichts zu bie­ten. Die rela­tiv kur­ze Zeit am Tage, die wir dort auf den Stra­ßen waren, wur­den wir öfter ange­spro­chen von mit­un­ter sehr pene­tran­ten „Ver­käu­fern“. Und kaum ist man frei­wil­lig in einer Agen­tur, weil man eine Tour oder Über­fahrt buchen will, ver­su­chen schlei­mi­ge „Ver­käu­fer“, gleich noch viel mehr mitzuverkaufen.

Dies war der ers­te Ort Bra­si­li­ens, in dem ich mich wirk­lich unwohl gefühlt habe. Zum Glück woll­ten wir sowie­so recht schnell wei­ter in den Nor­den, zu einem Ort, von dem die Leu­te sagen, er sei einer der schöns­ten im Maran­hão, von dem man gar nicht mehr weg­woll­te. Ein idyl­li­sches Fischer­dorf, direkt an der Wüs­te gele­gen und zugleich am Atlan­tik: Atins.

Davon mehr im nächs­ten Beitrag.

(Deutsch) Lençois Maranhenses. In der Wüste Brasiliens

Desculpe-nos, mas este tex­to esta ape­n­as dis­poní­vel em Deutsch. For the sake of view­er con­ve­ni­ence, the con­tent is shown below in the alter­na­ti­ve lan­guage. You may click the link to switch the acti­ve language.

Nach einer Woche in Bra­si­li­en woll­ten ich und mein Besuch aus Mün­chen eigent­lich für zwei Wochen nach Peru. Flug war gebucht, die Pla­nung stand. Ein paar Tage vor geplan­tem Abflug fing es dort aller­dings zu reg­nen an. Und war der­ma­ßen stark, dass der Not­stand ver­hängt wur­de. Tote, kein Strom, unpas­sier­ba­re Stra­ßen und zer­stör­te Brü­cken hör­ten sich nicht danach an, als ob wir dort zwei Wochen ver­brin­gen woll­ten. Hel­fen kön­nen hät­ten wir ja doch nicht. Daher haben wir den Flug ver­fal­len las­sen und muss­ten über­le­gen, was wir mit den zwei Wochen jetzt anfan­gen würden.

Letzt­end­lich flo­gen wir nicht in die Anden, son­dern in den bra­si­lia­ni­schen Teil der Sahara.

Ja, das hört sich komisch an. Ist aber so. Dass Bra­si­li­en eine Wüs­te hat, ist in Euro­pa eher kein All­ge­mein­wis­sen. Die Len­çois Maran­hen­ses wären geo­lo­gisch aus Zei­ten Pan­gae­as Teil der heu­ti­gen Saha­ra in Afri­ka, sag­ten die Leu­te dort. Wenn man sich die Abbruch­kan­ten Afri­kas und Süd­ame­ri­kas anschaut, passt das auch genau.

(Len­çois Maran­hen­ses über­setzt: Maran­hãos Bett­la­ken [Maran­hão ist der Bun­des­staat Bra­si­li­ens, in dem die Wüs­te liegt]. Aus­spra­che: „Lens­zois“)

Im Gegen­satz zur „rechts­at­lan­ti­schen“ Saha­ra reg­net es in den Len­çois aller­dings sehr oft. Das führt zur Bil­dung unzäh­li­ger Lagunen.

Eine Lagu­ne. Am Ran­de der Wüs­te, noch mit Urwald im Hintergrund.

Lagu­nen, die im Win­ter (vor allem im Juli) eine Tie­fe von bis zu 7 Metern errei­chen kön­nen. Im März, am Ende der Tro­cken­zeit, waren die Lagu­nen zwar sehr flach, aber trotz­dem wun­der­schön anzu­se­hen. Und zum Baden natür­lich auch; den bei der Hit­ze fast direkt am Äqua­tor ver­bun­den mit sehr gerin­ger Was­ser­men­ge hat­ten wir über­all Badewannentemperatur.

Noch eine Langune.

Schon wie­der eine Lagune.

Genau­er gesagt besteht die Wüs­te aus Wan­der­dü­nen. Der Sand wird also vom Wind per­ma­nent hin- und her­ge­tra­gen und bil­det stän­dig neue Land­schaf­ten. Die Wüs­te sieht daher jedes Jahr etwas anders aus.

Zur Abwechs­lung zwei Lagu­nen auf einmal.

Über­rascht hat mich, was so alles in der Wüs­te wächst. Verz­ein­zelt sieht man etwas grü­ne Vege­ta­ti­on an Stel­len, an die sich etwas frucht­ba­rer Boden ver­irrt hat.

Wüs­te mit Mini-Vegetation. Und wahr­schein­lich auch Schlan­gen (nicht im Bild).

Zu sehr nähern soll­te man sich den grü­nen Stel­len aber nicht, wie uns Füh­rer sag­ten. Denn dort gäbe es oft Schlan­gen. Harm­los dage­gen, und nicht min­der inter­es­sant, fan­de ich die Pil­ze, die dort hin und wie­der zu sehen waren.

Wüs­ten­pil­ze. Naja, nicht wirk­lich. Sehen aus wie Cham­pingons. Hat aber kei­ner von uns geschmack­lich veri­fi­zie­ren wollen.

Die Land­schaft ist wun­der­schön und auf jeden­fall eine Rei­se wert. Aller­dings fand ich die­se Wüs­te nicht so „abwechs­lungs­reich“ wie die israe­li­sche Wüs­te, die Negev. Ein paar Tage dort zu ver­brin­gen, genügt. Denn auch wenn die Wüs­te etwa so groß wie São Pau­lo ist (~ dop­pel­te Flä­che Ber­lins, etwa hal­be Flä­che des Saar­lan­des): Sie ist nicht so abwechslungsreich.

Eine Lagu­ne mit zwei Dünen, die sich für’s Bild schön gemacht haben.

Es ist immer: Sand. Eine Düne. Mehr Sand. Sand. Oh, noch eine Düne. Bis zum Hori­zont. Und noch viii­iel weiter!

Aber es hat sich gelohnt. Viel­leicht kom­me ich hier irgend­wann noch­mal her. Dann aber im Juni oder Juli. Zum Tauchen.

Wo ich über­all bin. Jetzt statt­des­sen im Groß­raum­bü­ro sein, hach…

© 2011–2024 Andreas Marc Klingler

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