Vergangenes Wochenende besuchte ich mit Freunden Campos do Jordão. Eine kleine Stadt „in den Bergen“ im Norden des Bundesstaates São Paulo. Die Stadt liegt auf der höchsten Erhebung des Umlandes und ragt mit 2000 Metern über dem Meeresspiegel deutlich über der restlichen Landschaft hinaus, die im Mittel gut 800 Meter hoch liegt. Diese Gegend wird auch als Brasilianischer Schweiz bezeichnet. Obwohl ich dort nur deutsche Flaggen gesehen habe. Und Fachwerkhäuser. (Jedenfalls welche, die danach aussehen.)
Schon das Betreten der Stadt zeigt, das hier einiges anders ist. Normalerweise haben die Orte hier wie in Deutschland Ortsschilder. Campos do Jordão hat stattdessen für das Ortsschild ein ganzes Haus über die Eingangsstraße gebaut:
Die Fußgängerzone besteht nur aus wenigen Straßen, aber ist sehr schön. Viele kleine Geschäfte, Bars und Restaurants.
Die Stadt hat ihre eigene Brauerei: Baden-Baden. Von Deutschen 1999 gegründet. Das Bier domiert die Bars, die hier wohl mehr Bier als anderswo in Brasilien verkaufen dürften.
Wenn man durch die Gassen (=oft eng) geht, merkt man auch, wofür die Stadt hauptsächlich da ist: Tourismus. Im Winter (also Mai bis September) ist es dort meistens sehr voll. Hotels sind ausgebucht und an Wochenenden strömem Brasilianer aus dem Umkreis von einigen hundert KM (also: Nachbarschaft) herbei, um dort bei Temperaturen um dem gefühlten Gefrierpunkt von 15 Grad Celsius im Freien mit Decken und Heizpilzen Bier zu trinken. Im Sommer hingegen (also November bis März) ist der Ort relativ tot und viele Geschäfte haben geschlossen. Klar, Abkühlung gibt es dort weit und breit nicht. (Die Informationen dieses Absatzes habe ich von mehreren Brasilianern erhalten.)
Eine Spezialität in den Gasthäusern sind Würste. In der Gastwirtschaft Baden-Baden aßen wir Frankfurter, Weißwurst, Bratwurst und Rindswurst mit Kartoffelsalet und Baguette. Die Würste waren sogar relativ gut. Nicht überragend, aber OK.
In der Gaststätte gibt es noch weitere Spezialitäten wie eine Kassler, Eisbein und eine sogenannte Badenwurst – für die wir aber leider kein Platz mehr im Magen hatten. Zudem sind die Gaststätten dort kein billiges Vergnügen. Die beiden Mahlzeiten auf obigem Photo kosteten zusammen gut 40 Euro. (Ungefähr 150 BRL.) Klar, exotische Mahlzeiten sind Luxus.
Zum Abschluss dieses Bild-Beitrages noch ein Ausschnitt aus der Speisekarte:
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