pt.andreas-klingler.de https://pt.andreas-klingler.de/de Über meine Zeit in Brasilien und Portugal und das Portugiesische Wed, 22 Mar 2023 12:02:57 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 Telefonie im Ausland: Immer VoIP-/SIP-Konto bereithalten https://pt.andreas-klingler.de/de/2023/03/telefonie-im-ausland-immer-voip-sip-konto-bereithalten/ https://pt.andreas-klingler.de/de/2023/03/telefonie-im-ausland-immer-voip-sip-konto-bereithalten/#respond Wed, 22 Mar 2023 12:02:57 +0000 https://pt.andreas-klingler.de/?p=917 Manchmal muss man im Ausland kurzfristig Telefonnummern in der Heimat anrufen. Wenn man dann nicht Vorsorge getroffen hat und über einen VoIP-Anbieter wie Sipgate oder die eigene FritzBox und VPN telefonieren kann, kann es sehr teuer werden.

Heute wurde meine Kreditkarte gesperrt, da jemand aus den USA 300 USD abzuheben versuchte. Tja. Die SMS meiner Bank nannte nur eine deutsche Festnetznummer zum Anrufen. Wenn ich jetzt über die Telekom-SIM-Karte in Brasilien in Deutschland angerufen hätte, hätte dies 2,99€ je Minute (!) gekostet. Die Klärung mit meiner Bank hat gerundet 7 Minuten gedauert. Dies hätte also rund 21€ gekostet im Mobilfunknetz – per VoIP über Sipgate habe ich jetzt 0,10€ bezahlt für den ganzen Anruf.

Daher: Immer bei Auslandsreisen ein VoIP-Konto/-Zugang bereit halten für den Fall der Fälle.

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Früchtetee-Maschine statt Kaffeemaschine https://pt.andreas-klingler.de/de/2023/03/fruechtetee-maschine-statt-kaffeemaschine/ https://pt.andreas-klingler.de/de/2023/03/fruechtetee-maschine-statt-kaffeemaschine/#respond Sat, 18 Mar 2023 13:50:46 +0000 https://pt.andreas-klingler.de/?p=910 Früchtetee-Maschine statt Kaffeemaschine

Früchtetee-Maschine statt Kaffeemaschine

Clever: Wenn man eine „Kaffeemaschine“ hat, aus der konstruktionsbedingt sowieso nur Kaffee-Abwasser herauskommen kann, kann man stattdessen Schalen von verbrauchtem Obst oben reintun und erhält Früchte-Tee.

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Brasilien 2023 https://pt.andreas-klingler.de/de/2023/03/brasilien-2023/ https://pt.andreas-klingler.de/de/2023/03/brasilien-2023/#respond Sun, 12 Mar 2023 16:49:30 +0000 https://pt.andreas-klingler.de/?p=894 Es ist unglaublich viel Zeit vergangen, doch jetzt ist es endlich so weit und es geht wieder über den Teich in die Welt, in der Sommer Winter und Frühling Herbst ist. Eigentlich wollte ich 2020 schon nach Brasilien fliegen – doch in jenem Jahr hatten sich ja die Pläne vieler Menschen geändert…

Dies wird auch mein kürzester Aufenthalt – nur knapp 3 Wochen werde ich drüben sein, und mich voraussichtlich auch nur im Großraum (Bundesstaat) São Paulo aufhalten. Eigentlich hätte ich gerne auch noch so 2 Wochen dort gearbeitet (Motto Home Office ist überall, wo es Netz gibt), aber aufgrund einer Hochzeit am 1. April (die angeblich kein Scherz sein soll), geht es halt diesmal nicht länger.

Ich freue mich vor allem auf das Wiedersehen mit den Mahlers. Auf dem Programm stehen auch verschiedene Interessante Orte (Ende 2022 hat endlich das Museu do Ipiranga wieder aufgemacht), aber da ich mich in der kurzen Zeit mehr im Kernstadtgebiet aufhalten werden und weniger in der Natur, gibt es von dieser Reise voraussichtlich nicht sooo viel zu erzählen. Aber mal schauen; vielleicht werde ich hier bis Ende März doch mehr schreiben, als gedacht.

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Zahlentrainer Portugiesisch – Deutsch https://pt.andreas-klingler.de/de/2019/03/zahlentrainer-portugiesisch-deutsch/ https://pt.andreas-klingler.de/de/2019/03/zahlentrainer-portugiesisch-deutsch/#respond Sun, 10 Mar 2019 11:19:41 +0000 https://pt.andreas-klingler.de/?p=873 Zum Lernen der portugiesischen Zahlen schrieb ich vor einigen Jahren ein Skript, dass eine Zahl darstellt, die man auf Portugiesisch ausgeschrieben hinschreiben muss. Es ist weiterhin unter der Adresse https://pt.andreas-klingler.de/zahlentrainer_de_pt/ verfügbar. (Hier ist der Original-Beitrag von damals.)

Zahlentrainer Portugiesisch

Neu ist jetzt die Gegenrichtung: Unter der Adresse https://pt.andreas-klingler.de/zahlentrainer_pt_de/ kann jetzt die andere Richtung gelernt werden. Hier muss man jetzt eine Zahl auf Deutsch eintragen.

 

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3 + 3 + 3 = 7 != genug https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/05/3-3-3-7-genug/ https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/05/3-3-3-7-genug/#respond Wed, 24 May 2017 18:18:19 +0000 https://pt.andreas-klingler.de/?p=854 Jetzt bin ich schon wieder in São Paulo am Flughafen und warte auf den Rückflug. Der den Schluss der 9 Monate in Brasilien und Portugal markiert. (Schooon?!?!)

Die ersten 3 Monate São Paulo waren sagenhaft. Ich habe sehr viel gelernt. Sehr viel erlebt. Sehr viele Menschen getroffen und schätzen gelernt. Es war anfangs teilweise sprachlich schwierig, aber zum Ende hin habe ich schon gemerkt, dass 10 Wochen ohne „Fluchmöglichkeit“ in die Muttersprache so viel bewirken können.

Die zweiten 3 Monate Lissabon waren anders, als gedacht. Denn es waren nur 5 Wochen. Ich schrieb darüber schon einen kurzen Beitrag. Lissabon ist ein wunderbares Ziel für eine einwöchige Stadtreise. Aber mehr muss m.E. auch nicht sein. (Und erst recht nicht zum Sprachenlernen, außer vielleicht für gebrochenes Englisch.)

Die dritten 3 Monate São Paulo waren anders sagenhaft. Die ersten 3 Wochen waren mehr Urlaub als „reguläres Leben“ an einem anderen Ort. Paraty, Ilha Grande, São Luíz und die Lençois Maranhenses waren beeindruckende Orte. Die verbliebenden knapp zwei Monate waren vergleichsweise kurz; wahrscheinlich, weil ich mich schon überall auskannte und mehr im Alltag drin war. Dennoch habe ich auch diesmal wieder neue wunderbare Leute kennenlernen dürfen, weswegen ich mir sicher bin, dass dies nicht die letzte Zeit hier gewesen sein wird.

Das einzige, was völlig anders als geplant lief, war die Master-Arbeit. Wie ich schon geschrieben habe, wollte ich sie eigentlich überwiegend oder komplett in Brasilien schreiben. Daraus wurden jetzt nur 6 Wochen, da ich erst Anfang April anfangen konnte. Aber gut.

Dieses Blog wird wohl erstmal noch für 1–2 Monate lebendig bleiben, da ich noch einige Entwürfe offen habe, die ich die nächsten Wochen veröffentlichen werde. Und dann mal schauen, ob ich zuerst wieder Beiträge auf pt.akde oder es.akde verfassen werden. Denn nach Spanien zieht es mich auch schon lange wieder. Aber wohl dieses Jahr nicht mehr. Man muss es auch nicht (schon wieder) übertreiben.

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Barreirinhas und Atins. Unangenehme Orte an sehr angenehmer Wüste. Teil 2 https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/05/barreirinhas-und-atins-unangenehme-orte-an-sehr-angenehmer-wueste-teil-2/ https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/05/barreirinhas-und-atins-unangenehme-orte-an-sehr-angenehmer-wueste-teil-2/#respond Fri, 19 May 2017 13:53:49 +0000 https://pt.andreas-klingler.de/?p=820 (Zu Teil 1 über Barrerinhas.)

Atins ist ein sehr kleiner und abgelegener Ort in unmittelbarer Nähe der Lençois Maranhenses. Man erreicht ihn am besten mit dem Boot von Barrerinhas aus. Es gibt auch Touren mit Geländewagen dorthin, doch dabei sollte man sich bewusst sein, dass man, je nach Jahreszeit, etwas über 2 Stunden in Jeeps verbringt, die zickzack durch raues Gelände und mitten durch Wasser fahren. Das ist nicht für jeden. (Oder wertvolles Gepäck.)

Tipp: Es gibt Tagestouren mit Booten, die nahe an Atins vorbeifahren. Wir haben in einem Reisebüro verhandelt und eine Tagestour gebucht, bei der wir für 20R$ extra pro Person an der letzten Station vom Fahrer nach Atins übergesetzt wurden. Das Gepäck mitzunehmen, war in den 12-Personen-Booten auch kein Problem. Somit haben wir noch eine schöne Tour mitgenommen und kamen für einen minimalen Aufpreis nach Atins.

Niedlich diebisch

Bei einem Stopp der Bootsfahrt gab es viele Affen. Die wirklich alles, was nicht niet-und-nagelfest war, an sich nehmen wollten. Während die Passagiere an Land waren, kletterten sie auf die Boote und suchten nach Nahrung oder glitzernden Sachen. Angeblich haben die auch schon Smartphones direkt von Touristen aus der Hand geklaut und sind in den Wald geflüchtet. Sachen gibt’s…

Bootseinbruch

Täter mit Diebesgut

Ankunft in Atins

Später am Nachmittag wurden wir in dem „Haupthafen“ abgesetzt: einer Waldstelle, an der man einige Bäume gefällt hatte, damit dort ein paar kleine Boote nahe ans Ufer fahren konnten. An Land warteten ungefähr 7 Personen mit kleinen Fahrzeugen, die sofort Fahrten in den Ort verkaufen wollten. Das fande ich merkwürdig: Fahrten von hier in den Ort, der doch fast direkt am „Haupthafen“ liegen sollte? Wir gingen auf kein Angebot ein und liefen los, als uns ein Jeep von unserer Pousada (Unterkunft) entgegenkam, um uns abzuholen. Nett. Zu Fuß wären übrigens nur 7–10 Minuten gewesen bis zum Ortsanfang.

Atins‘ Haupthafen

(Ich verstehe ja, dass die Menschen dort alles versuchen, um Geld zu verdienen, wo es sonst kaum Möglichkeiten gibt. Aber ab irgendeinem Punkt wird es abschreckend. Zumindest für mich.)

Einkauf rustikal

Nachdem wir uns in der Unterkunft eingerichtet hatten, wollten wir den Ort entdecken und etwas essen. Nun, mehr als 30 Minuten braucht man nicht, um alle Straßen Wege gesehen zu haben. Atins besteht im Grunde zu 80% aus Pousadas (Unterkünften). Als wir da waren, war allerdings fast alles leer. Wieder waren wie fast die einzigen Touristen. Aber immerhin, in unserer Pousada gab es noch zwei andere belegte Wohnungen. (Aus welchem Land? Yep, genau. Deutsche sind immer und überall. Bayerisch unter Palmen beim Frühstück.)

Zurück zur Essenssuche: Der Ort war so leer, dass nicht eine Bar geöffnet hatte. Es gab nichts zu essen oder zu trinken. Immerhin sollte es hier einen Supermarkt geben, schließlich müssen sich die paar Anwohner (ergo: Pousada-Besitzer oder ‑Mitarbeiter) ja auch ernähren. Bloß, dass wir an der Stelle, an der Google Maps einen Supermarkt angezeigt hat, keinen gesehen haben. Wohl ein Kartenfehler. Kommt vor.

Dann hat uns aber jemand gesagt, dass dort tatsächlich der Supermarkt sei. Und wirklich: Wir fragten dort eine ältere Dame, die auf einer Bank gegenüber saß. Sie ging ans Haus und machte eine Art Garage auf, wo auf Sperrholzregalen Lebensmittel standen. Licht gab’s da leider an diesem Tag nicht mehr, aber wir konnten mit den Smartphone-LEDs das Sortiment begutachten. Und kauften etwas Wasser, Gemüse und Brötchen, was dann das Abendessen wurde. Immerhin.

Der Traumstand

Der Strand solle sagenhaft sein, hörten wir so oft. Nun, ich weiß ja nicht, ob ich durch die schönen Strände der Ilha Grande schon so verwöhnt war; folgendes repräsentatives Photo zeigt jedenfalls für mich nicht unbedingt einen Traumstrand. So wie auf den Photo geht das 30 Minuten lang weiter, bevor der Strand wegen Wasser und Vegetation unpassierbar ist. Zwischendurch rennen wilde Hunde und laufen gemächlich Esel vorbei.

Strand von Atins

Zur Wüste

Ein Hauptgrund für den Besuch von Atins ist ja die Nähe zu der Wüste, den Lençois Maranhenses. Als wir am nächsten Morgen aufbrachen, kamen wir aber nicht weit. Alle Wege, die außerhalb des Ortes führten, standen unter Wasser. Stehendem, dreckigen Wasser. Wir mussten daher wieder Geld ausgeben und uns mit einem Jeep zum Beginn der Wüste fahren lassen. Was 20 Minuten gedauert hat. Zu Fuß wären das also selbst bei trockenen Wegen geschätzt andernthalb Stunden. Und bis man dann wirklich „in“ der Wüste ist, dauert es auch noch mal.

Der Tag in der Wüste war immerhin sehr schön, wie man in dem eigenen Artikel dazu nachlesen kann.

Fazit

Wer die Lençois Maranhenses besuchen möchte, muss nicht nach Atins. Das Geld kann man sich wirklich sparen. Auch wenn es der näheste Ort zu den Lençois ist, ist es einfach zu Fuß viel zu weit und es gibt in diesem Teil der Wüste nichts, was man nicht auch woanders sehen würde. Man sieht im Prinzip auf 1500 Quadratkilometer überall das gleiche.

Man sollte sich lieber für 2–3 Tage in Barrerinhas einquartieren und sich tagesweise in die Wüste fahren lassen. Mehr als 4 Tage braucht man auch nicht zu bleiben; alle Agenturen bieten mehr oder weniger die gleichen Touren an, und zwar 3–4 Stück. Danach hat man nichts mehr zu tun, wenn man nicht einige Touren mehrfach machen will. Die letzten (kürzeren) Touren des Tages starten übrigens generell um 14 Uhr; wenn man also mit dem Bus aus São Luíz zu spät ankommt, kann man am ersten Tag nichts mehr unternehmen.

Und man darf nie den ersten Preis akzeptieren und muss immer handeln. Bei fast jeder Gelegenheit  wurde uns versucht, möglichst viel Geld abzuknöpfen. Nie das erste Angebot nehmen.

Wenn man noch etwas mehr Zeit hat, sollte man dann weiter Richtung Westen nach Jericoacoara fahren, wo es wunderschöne Naturlandschaften geben soll. Das haben wir aber leider nicht mehr geschafft, da die Fahrt dorthin sehr lange dauert. Vielleicht ein andernmal.

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Plastikwahn https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/05/plastikwahn/ https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/05/plastikwahn/#respond Tue, 09 May 2017 02:41:35 +0000 https://pt.andreas-klingler.de/?p=811

In Deutschland gibt es einzeln eingeschweißte Gurken. Das würde hier wohl keiner verstehen.

Obwohl, wenn ich mir anschaue, was hier alles eingeschweißt wird, sollte ich da auch besser niemanden auf Ideen bringen…

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Supermärkte https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/05/supermaerkte/ https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/05/supermaerkte/#respond Sat, 06 May 2017 16:54:15 +0000 https://pt.andreas-klingler.de/?p=835 Supermärkte dienen hierzulande oft der Arbeitsbeschaffung. Das ist jedenfalls oft mein Eindruck. Ich gehe hier nur sehr ungerne in größere Supermärkte, weil die meisten so unglaublich ineffizient sind.

Das beginnt bei dem Parken. Viele Supermärkte haben an jedem Tor eine Person stehen, die das Kennzeichen aufschreibt, den Zettel dem Fahrer gibt, damit der Fahrer das beim Herausfahren wieder abgeben kann. Der Zettel wird an der Kasse nicht vorgezeigt oder etwas darauf vermerkt. Es wird nichts weiter damit gemacht. Aber gut n=(Anzahl der Tore) Personen haben Arbeit! (Und aufgrund der langen Öffnungszeiten sicherlich mehr als n.)

In den Supermärkten gibt es viele Mitarbeiter, die die ganze Zeit irgendwelche Sachen in Regale ein- oder umräumen. Dabei habe ich aber nie Mitarbeiter gesehen, die flott bei der Sache während. Meistens räumen sie gemächlich zu zweit ein.

Gemüse und Obst muss normalerweise gewogen werden. Aber das kann man Kunden natürlich nicht zumuten. Je nach Größe des Marktes stehen 1–4 Personen ständig an einer „Wiegetheke“, um das Gemüse und Obst getrennt auf eine Waage zu legen und in Plastiksäcke zu packen.

„Normale“ Theken wie Frischfleisch‑, Käse- oder Fischtheken habe ebenfalls nie an Personalmangel zu leiden. Meistens haben sie allerdings nur beschränkt Platz vor der Theke und lediglich eine Warteschlange. Mit dem Ergebnis, dass nur zwei oder drei Kunden gleichzeitig bedient werden können und weitere Verkäufer hinter der Theke die neuesten Fußballergebnisse diskutieren können, während die Kundenschlange immer länger wird.

Aber, Einwurf: generell können Brasilianer warten. Und warten. Und warten. Und warten. Während ich schon langsam Zuckungen bekomme.

Was eine gute Vorbereitung für den schlimmsten Teil fast jedes Supermarktes hier ist. Die Kassenzone. In großen Supermärkten gibt mitunter 20–40 Kassen, aber die Leute stauen sich trotzdem dermaßen, dass ich durchschnittlich 25 Minuten für den Bezahlvorgang brauche. Einmal habe ich 50 Minuten (!) gebraucht, um ca. 20 Artikel durch die Kasse zu bringen.

  • Es gibt nicht immer Förderbändern an den Kassen. Und wenn, sind sie nur ca. 1,5 Meter lang. Man kann also nicht frühzeitig anfangen, die Sachen aufs Band zu legen. Die meisten beginnen sogar erst dann mit dem Auflegen, sobald der vorherige Kunde fertig ist. Vielleicht auch, weil es meistens keine Warentrenner gibt. Der Kassierer wartet dann erstmal etwas.
  • Nach dem Kassierer gibt es auch nur relativ wenig Platz für die erfassten Waren. D.h. dass relativ schnell wieder umgepackt werden muss, währenddessen keine weiteren Waren erfasst werden können.
  • Das geschieht aber nur sehr langsam. Ich bin immer wieder erstaunt, wie langsam Kunden und Kassierer sind. Die meisten Kunden sind sehr gemächlich und legen Waren einzeln, fast schon meditativ, auf das Miniband. Die Kassiere fassen auch die Waren einzeln bedächtig an und tippen relativ oft die EAN-Codes ein, was nicht für die Scannerqualität spricht.
  • Doch bevor überhaupt etwas eingescannt werden kann, geben die meisten ihre Steuernummer (CPF) auf einer Tastatur ein. Die kann vor jedem Kaufvorgang eingegeben werden, um diesen Kauf auch steuerlich abrechnen zu können.
  • Nach dem Kassierer steht oft eine Person, die alles in Tüten einpackt. (Einschränkung: Das sehe ich gefühlt nur in 50% aller Supermärkte hier.) Und zwar in kleine Tüten. Viele Tüten. Mit einem größeren Einkauf kommt man problemlos auf 10–20 Plastiktüten.

 

Mittlerer Einkauf mit sehr vielen Tüten.

Habe ich noch etwas vergessen? Achja, hinzu kommen dann noch etliche Sicherheitsleute, die im Supermarkt herumlaufen und aufpassen. Die Verwaltung ist garantiert auch nicht gerade schlank. Welch ein Genuss, in Deutschland dann nach dem Landen sofort mal in einen Aldi zu gehen…

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Geldprobleme https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/05/geldprobleme/ https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/05/geldprobleme/#respond Sat, 06 May 2017 14:28:41 +0000 https://pt.andreas-klingler.de/?p=826 In Brasilien wird überwiegend per Karte bezahlt. Das ist auch sinnvoll, weil es hier oft an Bargeld mangelt. Genauer gesagt, an Münzen. Es ist schon ab und zu vorgekommen, dass die Bedienung Probleme hatte, mir Wechselgeld für den gewaltigen 50-Real-Schein (ca. 15 Euro) zu geben. (Normalerweise zahle ich mit Kreditkarten.)

Manche Unternehmen sind so verzweifelt über den Mangel an Münzen (die sie offensichtlich auch von den Banken nicht in ausreichender Menge bekommen können), dass sie Werbekampagnen starten und um Bezahlungen in Münzen betteln. Das prominenteste Beispiel dafür ist die Metrô de São Paulo. In jeder Station sieht man Plakate, die zum Kauf von Fahrkarten mit Münzen auffordern.

Der Mangel an Wechselgeld hat wirtschaftliche Konsequenzen. Da nicht genug Wechselgeld vorhanden ist, wird der Fahrpreis oft reduziert. Nach einem Zeitungsbericht kostet das die Metrô über 6 Millionen Real jedes Jahr.

  • Eine Einzelfahrt kostet normalerweise 3,80 Real, ungefähr 1,10 Euro.
  • Oft hängen Zettel an den Fahrscheinausgaben, dass eine Fahrkarte heute nur 3,75 Real kostet. (Es gibt viele 25 Centavos-Münzen, aber wohl nicht so viele 10 Centavos-Münzen.)
  • Ab und zu hängen Zettel aus, dass eine Fahrkarte heute nur 3,50 Real kostet.
  • Und angeblich gibt es manchmal auch Fahrkarten für 3 Real. (Das habe ich aber selbst noch nie gesehen.)

Beim Nachdenken über mögliche Gründe, warum Bargeld hier solche Problem macht, fiel mir auf, dass ich auch selbst fast nie mit Münzen bezahle. Weil der Wert der Münzen zu gering ist.

Die kleinste Banknote hat einen Wert von 2 Real. Dafür bekommt man einen Kaffee. Für 1 Real oder noch weniger bekommt man fast nichts, höchstens einzelne Bonbons oder Süßigkeiten. Und die Münzen sind auch noch relativ groß und schnell sehr zahlreich im Portemonnaie vertreten. Was das Bezahlen damit doppelt schwierig macht, weil es sehr lange dauert, dermaßen viele Münzen zusammenzubringen, um etwas „normales“ damit kaufen zu können. Womit man auch alle anderen Kunden gegen sich aufbringen würde, die schnell mit Karte bezahlen wollen, während man selbst zwei Minuten lang Münztürme an der Kasse baut.

Im Endeffekt führe ich fast immer nur Banknoten zusätzlich zu einer Kreditkarte mit mir herum. Und sammele Münzen, ungewollt. Aber dafür ich tue ab und zu Gutes und gehe mit einem Plastiksack zur Metrô, den jemand dann mit leuchtenden Augen animmt und meine Metrô-Chipkarte mit dem Betrag auflädt, den ich sage. Ohne nachzuzählen. Aber warum auch, wenn alleine die Tatsache „viele Münzen“ einen Wert an sich darstellt.

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Barreirinhas und Atins. Unangenehme Orte an sehr angenehmer Wüste. Teil 1 https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/05/barreirinhas-und-atins-unangenehme-orte-an-sehr-angenehmer-wueste-teil-1/ https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/05/barreirinhas-und-atins-unangenehme-orte-an-sehr-angenehmer-wueste-teil-1/#respond Fri, 05 May 2017 04:11:26 +0000 https://pt.andreas-klingler.de/?p=786 Im vorletzten Beitrag ging es um die Lençois Maranhenses, die Wüste Brasiliens. So schön sie auch ist, Infrastruktur gibt es dort natürlich überhaupt nicht. Deswegen muss man sich in einem der Orte in unmittelbarer Nähe einquartieren.

Barreirinhas

Der größte Ort (!= groß) in der Nähe heißt Barreirinhas. Der Ort lebt fast komplett vom Tourismus. Und da Touristen die einzigen sind, mit denen man Geld verdienen kann, werden sie auch gejagt.

Wir fuhren in einem der vier täglich verkehrenden Busse aus São Luíz, der Hauptstadt des Bundesstaates Maranhão, nach Barrerinhas.  Ab dem Ortseingang begannen Motorräder, den Bus zu begleiten. Dessen (Bei-) Fahrer schauten sich genau die Passagiere des Busses an und versuchten mit jedem, der halbwegs nach Ausländer aussah, Blickkontakt aufzubauen und über Pappschilder bereits erste Angebote zu kommunizieren. Als der Bus an einem zentralen Platz an seiner Endstation angekommen war, waren es gut 10 Motorräder.

Beim Ausstieg mussten die Passagiere durch einen Traube an sehr selbstbewussten „Verkäufern“. Und ich und meine Begleitung aus München waren in diesem Bus auch noch die einzigen Touristen. (Es war Nebensaison, als wir im März da waren.)

Naja, letztendlich haben wir auch das überstanden. Aber angenehm war das nicht. Der Ort an sich hat auch wirklich nichts zu bieten. Die relativ kurze Zeit am Tage, die wir dort auf den Straßen waren, wurden wir öfter angesprochen von mitunter sehr penetranten „Verkäufern“. Und kaum ist man freiwillig in einer Agentur, weil man eine Tour oder Überfahrt buchen will, versuchen schleimige „Verkäufer“, gleich noch viel mehr mitzuverkaufen.

Dies war der erste Ort Brasiliens, in dem ich mich wirklich unwohl gefühlt habe. Zum Glück wollten wir sowieso recht schnell weiter in den Norden, zu einem Ort, von dem die Leute sagen, er sei einer der schönsten im Maranhão, von dem man gar nicht mehr wegwollte. Ein idyllisches Fischerdorf, direkt an der Wüste gelegen und zugleich am Atlantik: Atins.

Davon mehr im nächsten Beitrag.

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Pünktlichkeit https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/05/puenktlichkeit/ https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/05/puenktlichkeit/#respond Thu, 04 May 2017 04:02:30 +0000 https://pt.andreas-klingler.de/?p=804 Pünktlichkeit ist in Brasilien keine Tugend. Wie die meisten Sekündärtugenden, leider.

Im Prinzip ist es hier genauso wie in Spanien: Man verabredet sich mit einer Gruppe, zum Beispiel um 19 Uhr. Ab 19:30 kommen die ersten. Gegen 21 Uhr sind dann fast alle am vereinbarten Ort und man geht los. Wenn nicht jemand eine andere Idee hat, was man machen könnte, und man dann sofort den vorherigen Plan über den Haufen schmeißt. (Es sei denn natürlich, man hat schon Eintritt bezahlt.) Flexibilität über alles.

Ich habe bereits mehrfach Leute mit folgendem schocken können: Ich mache öfters auch Termine mit Personen, die ich sehr selten sehe, ein halbes Jahr im Voraus aus. Wenn der Tag gekommen ist, gehe ich zu dem vereinbarten Ort. Ohne vorher nochmal mit der Person zu kommunizieren. Und: Die andere Person ist auch da!

Herzstillstand. Groooße Augen. Unfassbar. Übermenschlich.

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Spiel mit dem Strom https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/05/spiel-mit-dem-strom/ https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/05/spiel-mit-dem-strom/#respond Tue, 02 May 2017 01:34:02 +0000 https://pt.andreas-klingler.de/?p=776

Das Stromnetz in Brasilien hat 110 und 220 Volt. Gleichzeitig.

Überall sieht man Steckdosen, auf denen 220V steht, in Harmonie neben 110V-Steckdosen. Manchmal nur unscheinbar beschriftet.

Ich frage mich, wie viel Elektroschrott hier jedes Jahr deswegen anfällt.

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Lençois Maranhenses. In der Wüste Brasiliens https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/04/lencois-maranhenses-in-der-wueste-brasiliens/ https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/04/lencois-maranhenses-in-der-wueste-brasiliens/#respond Wed, 19 Apr 2017 00:41:57 +0000 https://pt.andreas-klingler.de/?p=756 Nach einer Woche in Brasilien wollten ich und mein Besuch aus München eigentlich für zwei Wochen nach Peru. Flug war gebucht, die Planung stand. Ein paar Tage vor geplantem Abflug fing es dort allerdings zu regnen an. Und war dermaßen stark, dass der Notstand verhängt wurde. Tote, kein Strom, unpassierbare Straßen und zerstörte Brücken hörten sich nicht danach an, als ob wir dort zwei Wochen verbringen wollten. Helfen können hätten wir ja doch nicht. Daher haben wir den Flug verfallen lassen und mussten überlegen, was wir mit den zwei Wochen jetzt anfangen würden.

Letztendlich flogen wir nicht in die Anden, sondern in den brasilianischen Teil der Sahara.

Ja, das hört sich komisch an. Ist aber so. Dass Brasilien eine Wüste hat, ist in Europa eher kein Allgemeinwissen. Die Lençois Maranhenses wären geologisch aus Zeiten Pangaeas Teil der heutigen Sahara in Afrika, sagten die Leute dort. Wenn man sich die Abbruchkanten Afrikas und Südamerikas anschaut, passt das auch genau.

(Lençois Maranhenses übersetzt: Maranhãos Bettlaken [Maranhão ist der Bundesstaat Brasiliens, in dem die Wüste liegt]. Aussprache: „Lenszois“)

Im Gegensatz zur „rechtsatlantischen“ Sahara regnet es in den Lençois allerdings sehr oft. Das führt zur Bildung unzähliger Lagunen.

Eine Lagune. Am Rande der Wüste, noch mit Urwald im Hintergrund.

Lagunen, die im Winter (vor allem im Juli) eine Tiefe von bis zu 7 Metern erreichen können. Im März, am Ende der Trockenzeit, waren die Lagunen zwar sehr flach, aber trotzdem wunderschön anzusehen. Und zum Baden natürlich auch; den bei der Hitze fast direkt am Äquator verbunden mit sehr geringer Wassermenge hatten wir überall Badewannentemperatur.

Noch eine Langune.

Schon wieder eine Lagune.

Genauer gesagt besteht die Wüste aus Wanderdünen. Der Sand wird also vom Wind permanent hin- und hergetragen und bildet ständig neue Landschaften. Die Wüste sieht daher jedes Jahr etwas anders aus.

Zur Abwechslung zwei Lagunen auf einmal.

Überrascht hat mich, was so alles in der Wüste wächst. Verzeinzelt sieht man etwas grüne Vegetation an Stellen, an die sich etwas fruchtbarer Boden verirrt hat.

Wüste mit Mini-Vegetation. Und wahrscheinlich auch Schlangen (nicht im Bild).

Zu sehr nähern sollte man sich den grünen Stellen aber nicht, wie uns Führer sagten. Denn dort gäbe es oft Schlangen. Harmlos dagegen, und nicht minder interessant, fande ich die Pilze, die dort hin und wieder zu sehen waren.

Wüstenpilze. Naja, nicht wirklich. Sehen aus wie Champingons. Hat aber keiner von uns geschmacklich verifizieren wollen.

Die Landschaft ist wunderschön und auf jedenfall eine Reise wert. Allerdings fand ich diese Wüste nicht so „abwechslungsreich“ wie die israelische Wüste, die Negev. Ein paar Tage dort zu verbringen, genügt. Denn auch wenn die Wüste etwa so groß wie São Paulo ist (~ doppelte Fläche Berlins, etwa halbe Fläche des Saarlandes): Sie ist nicht so abwechslungsreich.

Eine Lagune mit zwei Dünen, die sich für’s Bild schön gemacht haben.

Es ist immer: Sand. Eine Düne. Mehr Sand. Sand. Oh, noch eine Düne. Bis zum Horizont. Und noch viiiiel weiter!

Aber es hat sich gelohnt. Vielleicht komme ich hier irgendwann nochmal her. Dann aber im Juni oder Juli. Zum Tauchen.

Wo ich überall bin. Jetzt stattdessen im Großraumbüro sein, hach…

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Handklingel https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/04/handklingel/ https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/04/handklingel/#respond Sun, 16 Apr 2017 23:17:25 +0000 https://pt.andreas-klingler.de/?p=754 Manche Häuser haben keine Klingel. Man klatscht dann davor, bis jemand aufmacht.

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Ilha Grande. Weiße Strände, blaues Wasser, grüner Dschungel. https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/04/ilha-grande-weisse-straende-blaues-wasser-gruener-dschungel/ https://pt.andreas-klingler.de/de/2017/04/ilha-grande-weisse-straende-blaues-wasser-gruener-dschungel/#respond Thu, 13 Apr 2017 02:23:20 +0000 https://pt.andreas-klingler.de/?p=719 Nach zwei Tagen in Paraty mussten Wagner und seine Freunde wieder zurück nach São José dos Campos. Ich fuhr dagegen zusammen mit meinem Besuch aus München auf die Ilha Grande. Die große Insel.

Blick auf Vila do Abraão, der Hauptort der Insel.

Die Insel bestand vor 25 Jahren aus ein paar Häusern, in denen Fischer wohnten. Mitte der 90er begann man mit der touristischen Erschließung der Insel. Ich konnte anfangs kaum glauben, dass fast alles maximal 25 Jahre alt sein soll. Aber in den (Sub-) Tropen bei hoher Luftfeuchtigkeit altert wirklich alles sehr viel schneller.

Die Insel besteht heute aus dem Hauptort Abraão, und einigen auf der Insel verteilten Häusern (Unterkünfte für Touristen oder Häuser von Fischern). Motorisierter Verkehr ist verboten, außer für staatliche Dienste. Aber es gibt außerhalb von Abraão auch keine Straßen. Dafür durchzieht die Insel ein Netz an Wanderwegen.

Dschungelwanderungen

Wobei.… der Begriff „Wanderweg“ hört sich hier eigentlich zu zivilisiert an.  Oftmals sind es nur kleine Pfade, die durch verschlungene Pfade durch den unberührten Dschungel führen. Mir war auch manchmal nicht so wohl dabei, mich durch enge Pfade zu winden, in dem Wissen, was hier so alles herumkrabbelt und kriecht. Der entscheidente Verhaltenstipp ist hierfür übrigens: Im Zweifel immer schnell weitergehen und nicht an dichten Stellen länger stehenbleiben. Einen „Durchblick“ über das, was gerade in der Nähe ist, bekommt man mit seinen Augen und Ohren aufgrund der dichten Vegetation ja doch nicht.

Glücklicherweise waren Affen die einzigen größeren Tiere, die uns begegnet sind. Die schauen immer mal kurz, ob man ihnen etwas gibt. Und wenn nicht, verschwinden sie schnell wieder.

Unterwegs wird man immer wieder durch schöne Orte zum Verweilen und Erfrischen belohnt:

Cachoeira Da Feiticeira

Unzählige Strände

Mit Stränden kann ich dagegen ja nicht so viel anfangen. Ich finde sie langweilig. Ich bin nicht der Typ für das tagelange Herumliegen und Nichtstun am Strand. Aber die Insel hat durchaus schön anzusehende Strände. Und für Strandfans ist es wahrscheinlich sogar eine Trauminsel. Fast 100 Strände soll es geben. Die meisten davon sind nur per Bootstaxi erreichbar. (Leider habe ich von den Stränden, die wir besucht haben, fast keine Photos gemacht; auf der Wikipedia-Seite gibt es mehr zu sehen.)

Strand Dois Rios

Endgegner: Sand

Leider hatte die Insel auch eine negative Überraschung für mich parat. Ich dachte ja bei Gesundheitsrisiken eher an Schlangenbisse und Moskitos. Aber das, was mich dann doch tatsächlich zu einem Arzt getrieben hat, war: Sand.

Der Sand direkt vor Abraão ist stark verschmutzt. Zu viele Boote legen dort an und es gelangt dort etliches ins Wasser, was da nicht rein gehört. Mit dem Ergebnis, dass direkt bei Abraão der Sand chemische Stoffe enthält, die allergische Reaktionen auf der Haut auslösen können. Nach einigen Tagen bin ich aufgewacht und habe festgestellt, dass meine beiden Beine großflächig rote Flecken haben.

Als ich das dem Besitzer unseres Hostels zeigte, fragte er sofort, ob ich hier direkt im Wasser gewesen wäre. Hätte er auch schon gehabt. Hm, ok, also ist das wenigstens ein bekanntes Problem. Der Apotheker meinte das auch, die Sekretärin im Gesundheitszentrum auch und letztendlich auch die Ärztin.

Die Ärztin hat mir auch gesagt, dass das hier ständig vorkäme und man eigentlich nicht hier direkt am Ort ins Wasser gehen sollte. Auf meine Frage hin, warum dann nicht an diesen Stellen Warnschilder aufgestellt würden, sagte sie, dass das eine gute Idee wäre. Aber das würde die Gemeinde nicht machen. Warum, wusste sie auch nicht. Ist hier halt so.

Das ist auch so etwas typisches für Brasilien: Verantwortungslosigkeit. (Darüber muss ich einen eigenen Beitrag schreiben.) Man lässt lieber täglich Touristen medizinisch völlig vermeidbar behandeln, anstatt ein paar Schilder am Strand aufzustellen, dass man doch bitte die 99 Strände der Insel gerne nutzen kann, aber genau diesen einen aufgrund der Wasser-/Sandverschmutzung lieber nicht. Ich bin so glücklich über den funktionierenden deutschen Staat, der dort wahrscheinlich binnen 24 Stunden einen ganzen Schilderwald aufgestellt hätte. Oder gleich einen Zaun.

Naja, Ende von der Geschichte: 3x täglich eine verschriebene Salbe draufschmieren, dann geht es nach einer Woche weg. Und so war es dann auch.

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